MogoPredigt Oederan 06.08.2023
MogoPredigt Oederan 06.08.2023Bibel-Text: Psalm 121
Thema: „Von Wegen“
Die Oederaner Kirchgemeinde feiert im Sommer immer „Sommerkirche“. Das bedeutet: Es gibt ein großes Thema für die Gottesdienste in den Sommerferien.
Dieses Jahr ist das Thema „Von Wegen“.
Und unser Predigttext steht heute in Psalm 121. Und der ist für Leute geschrieben, die nach Jerusalem in den Tempel pilgern.
Wer von euch schon mal in Israel war, kann es sich vielleicht vorstellen, wie man am Toten Meer oder in Jericho steht und in Richtung Berge, in Richtung Jerusalem schaut.
Man überwindet vom Toten Meer bis nach Jerusalem ca. 1200 Höhenmeter.
Und jetzt stell dir vor: Du stehst da am Fuße des judäischen Berglands und schaust da hinauf. Du hast deine Taschen gepackt und bist bereit loszuziehen.
Und kurz bevor du wirklich startest, sprichst du ein Gebet. Weil du weißt, auf was es wirklich ankommt, wenn du unterwegs bist. Nämlich, dass Gott nicht nur mitgeht, sondern die Reise anführt.
Psalm 121:
Unterwegs unter Gottes Schutz
1 Ein Lied für Festbesucher, die nach Jerusalem hinaufziehen. Ich schaue hinauf zu den Bergen – woher kann ich Hilfe erwarten? 2 Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat! 3 Der HERR wird nicht zulassen, dass du fällst; er, dein Beschützer, schläft nicht. 4 Ja, der Beschützer Israels schläft und schlummert nicht. 5 Der HERR gibt auf dich acht; er steht dir zur Seite und bietet dir Schutz vor drohenden Gefahren. 6 Tagsüber wird dich die Sonnenglut nicht verbrennen, und in der Nacht wird der Mond dir nicht schaden. 7 Der HERR schützt dich vor allem Unheil, er bewahrt dein Leben. 8 Er gibt auf dich acht, wenn du aus dem Haus gehst und wenn du wieder heimkehrst. Jetzt und für immer steht er dir bei!
❶ Von Wegen.
Der Text erzählt von Wegen. Vom Unterwegs sein. Gemeinsam unterwegs sein. Mit Gott unterwegs sein.
Wir sind in so vielen Dingen unterwegs. Auf Reisen, im Alltag, in unserem Leben. Und überall gibt es Abenteuer, Entscheidungen die man treffen muss, unvorhergesehen Dinge, Gefahren.
Dem Psalm ist vorangestellt: Ein Lied für Festbesucher, die nach Jerusalem hinaufziehen. Also selbst wenn du dich allein auf den Weg gemacht hast – du bist nicht allein unterwegs. Da sind viele Leute, die nach Jerusalem wollen.
Und auch in deinem Leben, auf deiner Reise – egal, wo du gerade unterwegs bist: Du bist nicht allein unterwegs. Im neuen Testament schickt Jesus die Jünger zu zweit los. Weil er weiß, dass man manche Situationen nur als Team lösen kann. Weil einer allein sonst zu schnell den Mut verliert.
Vielleicht haben die Motorradfahrer unter uns das schon erlebt, wie wertvoll es ist, nicht allein zu fahren. Wenn man unterwegs ist und es gibt ein Problem, hat der andere vielleicht gerade genau das mit, was gebraucht wird. Gemeinsam unterwegs sein heißt: Teilen, was man hat – damit wir gemeinsam vorankommen.
Und genau so sollte es auch als Christen in unseren Gemeinden sein. Gemeinsam unterwegs. Im Auftrag des Herrn. Und dabei teilen, was man hat, damit wir gemeinsam vorankommen.
Aber nicht nur praktische Hilfe – sondern auch dann gemeinsam zu stehen, wenn’s drauf ankommt.
Letztes Jahr um diese Zeit war ich gemeinsam mit einem guten Freund unterwegs. Wir haben die Motorräder gesattelt und sind erstmal quer durch Deutschland gefahren. Ziel war, die Vogesen in Frankreich einmal von Süd nach Nord zu durchqueren. Unsere erste Panne ereilte uns leider schon an Tag 2 – gebrochenes Kupplungsgestänge. Heißt: Wochenende wandern gehen und drauf warten, dass die nächste Werkstatt am Montag das Ersatzteil bestellen kann. Das ist auch alles gut gegangen – hat uns eben nur Zeit gekostet.
Ein paar Tage später sind wir dann in Frankreich. Wir übernachten auf einem Zeltplatz am Fuße der Vogesen, damit wir am Tag drauf direkt starten können. Und wir kommen aber keine 100 km weit. Die Straßen bestanden an dem Tag mehr aus Rollsplitt als aus Asphalt – und nach ca. 45 Minuten Fahrt passiert es. Ich hör es in einer Kurve hinter mir nur krachen und denke: Sch....
Ich fahr noch so weit aus der Kurve raus, dass das nächste Auto mich nicht gleich auch von der Straße holt und laufe zurück.
Mein Mitfahrer ist auf einer Spur Rollsplitt in der Kurve ausgerutscht und hat die Maschine gelegt. Ihm geht’s so weit gut. Daraufhin richten wir das Motorrad wieder auf und lesen alle Kleinteile zusammen. Dann müssen wir erstmal von der Straße runter, ehe uns jemand so kurz hinter der Kurve reinfährt. Ungefähr 500 m weiter ist ein Parkplatz, dort halten wir an.
Wir begutachten den Schaden. Ein gebrochener Bremshebel, eine angebrochene Fußraste, demolierte Verkleidung, Loch in der Kombi. Aber ihm ist nichts passiert.
Bevor wir uns irgendwelche Gedanken machen, ob und wie es jetzt weiter gehen kann, setzen wir uns auf die Mauer an der Seite und beten gemeinsam. Wir danken dafür, dass der HERR, unser Beschützer, nicht geschlafen hat. Dass er auf uns Acht gegeben hat. Dass er uns vor Unheil beschützt und unser Leben bewahrt hat. Und wir fragen Gott, wie es jetzt weitergehen soll. Ist die Reise hier zu Ende?
In der nächsten Werkstatt in Deutschland erreichen wir niemanden. Wir bitten auf dem Anrufbeantworter um Rückruf – eigentlich dämlich, wir fahren ja Motorrad und keiner von uns beiden kann während der Fahrt telefonieren. Aber weiterfahren geht irgendwie – wenn auch vorsichtig, ohne Vorderradbremse.
Wie durch ein Wunder hat Gott den richtigen Zeitpunkt ausgewählt, dass wir das nächste Mal Pause machen. Denn just in dem Moment ruft die Werkstatt zurück. Wir sollten vorbeikommen, irgendwas hätte er schon noch da.
Gegen 17:00 Uhr trudeln wir in Landau in der Pfalz in der Werkstatt ein. Eine richtige Werner-Bastelwerkstatt. Und das im Westen. Der Werkstattmeister hat erstmal ganz viel Mitleid. Und dann gleich ein paar Ideen, wo er was wegschrauben kann, um das Motorrad zu bauen.
Er macht wegen uns extra eine Stunde länger – und am Ende ist der Lenker wieder gerade, der Bremshebel getauscht und die Fußraste wieder ganz.
Wir hatten uns den Tag definitiv anders vorgestellt. Das war nicht der Plan. Aber wir haben erlebt:
2 Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat! 3 Der HERR wird nicht zulassen, dass du fällst; er, dein Beschützer, schläft nicht. 4 Ja, der Beschützer Israels schläft und schlummert nicht. 5 Der HERR gibt auf dich acht; er steht dir zur Seite und bietet dir Schutz vor drohenden Gefahren. 6 Tagsüber wird dich die Sonnenglut nicht verbrennen, und in der Nacht wird der Mond dir nicht schaden. 7 Der HERR schützt dich vor allem Unheil, er bewahrt dein Leben. 8 Er gibt auf dich acht, wenn du aus dem Haus gehst und wenn du wieder heimkehrst. Jetzt und für immer steht er dir bei!
Wie gut ist es, genau in solchen Situationen nicht allein zu stehen. Nicht nur auf einer Reise – sondern auch in deinem Leben.
Du solltest auch in deinem Leben nicht auf dich allein gestellt sein. Wenn wir gemeinsam mit Gott unterwegs sein wollen, dann werden wir das allein nicht meistern. Es braucht Leute, denen du vertrauen kannst. Leute, die dir bei Entscheidungen zur Seite stehen. Leute, die sich füreinander interessieren und aufeinander Acht haben. Leute, mit denen du gemeinsam Schwierigkeiten überwinden kannst.
Hast du diese Leute? Hast du Freunde, mit denen du Seite an Seite für Sachen im Gebet einstehen kannst? Denen du erzählst, wenn es dir nicht gut geht – in deinem Job, in deiner Ehe, in deinem Leben? Die für dich mit einstehen?
Wir sind aufeinander angewiesen. Und wir haben das in unserer Gesellschaft, wo jeder eigentlich nur noch seins macht, ein bisschen verlernt. Dass wir uns gegenseitig eigentlich brauchen. Denn wir sind auf dem gleichen Weg. Jesus hat uns als Christen allen den gleichen Auftrag gegeben. Wir stehen auf der selben Seite. Wir als Christen sollten dieser Welt zeigen, dass wir EIN Team sind und gemeinsam FÜR seine Ehre spielen – und nicht gegeneinander.
Wir als Christen sind in diese Welt gestellt, um dieser Welt von der Hoffnung zu erzählen, die wir haben. Von dem großen Gott, den wir haben.
Wenn wir davon erzählen, dass uns großartige Dinge passiert sind – dann lasst es uns nicht nur uns gegenseitig erzählen. Sondern genauso den Klassenkameraden, den Arbeitskollegen, deinen Freunden … Denn Gott bewahrt. Gott ist nicht tot! Gott schläft nicht.
Und wir haben ein großartiges Privileg, dass wir uns in jeder Lebenslage – überall, wo wir unterwegs sind – auf Gott verlassen können.
Gott liebt dich. Er meint es gut mit dir. Und Jesus selbst hat sein Leben für dich gegeben, um dich zu retten. Wie großartig ist das.
Und das ist die Zusage, die wir in unseren Alltag mitnehmen dürfen: Meine Hilfe kommt vom Herrn!
Vor drei Wochen stand der Predigttext in Jesaja 43 – und der hatte ganz ähnliche Zusagen:
Hab keine Angst, denn ich habe dich erlöst! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst zu mir. 2 Wenn du durch tiefes Wasser oder reißende Ströme gehen musst – ich bin bei dir, du wirst nicht ertrinken. Und wenn du ins Feuer gerätst, bleibst du unversehrt. Keine Flamme wird dich verbrennen. 3 Denn ich, der HERR, bin dein Gott, der heilige Gott Israels. Ich bin dein Retter. Ich bezahle ein hohes Lösegeld für deine Befreiung. 4 So viel bist du mir wert, dass ich Menschen und ganze Völker aufgebe, um dein Leben zu bewahren. Diesen hohen Preis bezahle ich, weil ich dich liebe. 5 Habt keine Angst, denn ich, der Herr, bin bei euch!
Gott bewahrt dich, weil er dich liebt. Gott kommt nicht zu spät, er kommt spätestens pünktlich.
Gott sagt: Wenn du durch tiefes Wasser oder reißende Ströme gehen musst – ich bin bei dir, du wirst nicht ertrinken.
Wir wussten an dem Vormittag, als der Sturz mit dem Motorrad passierte, nicht wie es weitergehen würde. Wir hatten keine Ahnung. Wir wussten nicht, ob wir eine Werkstatt finden, die helfen kann. Wir wussten nicht, wie weit wir mit dem demolierten Motorrad kommen würden. Aber wir wussten: Gott hat uns schon bis hier her bewahrt. Es geht weiter. Und Gott hat einen Plan. Und er wird auch den richtigen Zeitplan haben. Auch wenn wir gerade gar nichts wissen.
Das ist ein bisschen wie auf Wasser gehen. Du musst die Kontrolle mal völlig abgeben. Deine Pläne hinschmeißen. Und Gott machen lassen. Aber es lohnt sich. Denn Gott macht, wenn man ihn lässt. Und das auf viel bessere Art und Weise, als wir Menschen das hinkriegen würden.
❷ Von Wegen!
Auf keinen Fall! … hast du dir vielleicht auch gedacht, als ich den Predigttext heute gelesen hab.
Okay, ich geh ja noch mit bei: Woher kann ich Hilfe erwarten: Von Gott. Erwarten kann ich von Gott viel. Aber der Rest … ich weiß ja nicht.
… Der HERR wird nicht zulassen, dass du fällst
… dein Beschützer, schläft nicht
… Der HERR gibt auf dich acht
… Der HERR schützt dich vor allem Unheil, er bewahrt dein Leben
Wie Jesus so drauf ist können wir doch im neuen Testament lesen … da fährt der mit seinen Jüngern mit dem Boot raus, es kommt ein übelster Sturm – und was macht Jesus: Schlafen! Klasse. Mein Beschützer schläft nicht. Genau.
Und davon mal abgesehen: Wie oft bin ich im Leben schon gefallen. Wie oft hatte ich das Gefühl, dass es Gott einfach mal gerade so überhaupt nicht interessiert, wie es mir geht und was in meinem Leben passiert.
Und wenn du zu den Leuten gehörst, die wirklich gerade durch schlimme Krankheit gehen oder jemanden verloren haben: Wie muss sich das für dich anhören, wenn hier steht: „Der HERR schützt dich vor allem Unheil, er bewahrt dein Leben.“
Ist klar. Danke. Von Wegen!
Wenn Gott gut ist – und wenn Gott allmächtig ist: Warum bitte passieren dann so viele schlimme Dinge? Kann er das Leid dieser Welt nicht beenden? Will er es gar nicht? Ist Gott ein Sadist?
Ich glaube, dass du in Situationen in deinem Leben kommen kannst, wo du das nicht mehr weißt. Wo du zweifelst, dass Gott gut ist. Wo du daran zweifelst, dass Gott es noch gut mit dir meint.
Ich denke, die Aufgabe genau in so einer Situation ist, dass du gemeinsam mit Gott darum ringst, wie er dir dabei helfen kann, mit diesem Leid umzugehen. Das wird nicht die Frage beantworten, warum Gott Leid zulässt. Das wird für uns wahrscheinlich immer zu einem gewissen Teil im Dunkeln bleiben. Gott sagt uns klar: Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken. Gott lässt sich nicht in die Karten schauen. Seine Perspektive ist größer – und für uns an mancher Stelle unverständlich. Und so schwer es ist: Es ist immer wieder deine Entscheidung, ob ich Gott die Autorität zugestehe, dass er es gut meint und trotzdem besser weiß – auch wenn ich gerade absolut nicht verstehe, was passiert und warum er schlimme Dinge zulässt.
Zwei Gedanken dazu:
1. Manches Leid betrachten wir ja im Nachhinein anders, als in dem Moment, wo wir direkt drin stehen. Es gibt Leid, durch das wir durchgehen, und mit dem wir uns irgendwann versöhnen. Wenn eine Beziehung endet – oder sogar jemand stirbt, ist das in dem Moment wirklich schlimm – aber du merkst danach, dass du da irgendwie durchgehen konntest. Mit der Hilfe Gottes. Und dass du nach einiger Zeit einen anderen Blick auf dieses Leid hast.
Und ich weiß nicht, ob wir irgendwann, wenn wir bei Gott sind, auf die Zeit hier auf der Erde schauen und sagen werden: Vielleicht hatte doch alles seinen Sinn. Ich weiß es nicht. Es geht gar nicht darum, einfach zu sagen: Im Himmel ist dann sowieso alles gut. Aber es gibt Leute, die durch unglaubliches Leid gegangen sind und trotzdem am Ende für sich zu der Antwort gekommen sind: Es war schlimm – aber es hatte seinen Sinn. Und ich konnte da mit der Hilfe Gottes durchgehen. Auch wenn ich nicht weiß, warum er das zugelassen hat.
2. Das zweite ist, dass es Leid gibt, dass zu einem großen Teil von uns Menschen ausgeht. Weil wir Menschen darin versagen, in der Liebe Gottes zu leben. Gott gegenüber, uns selbst gegenüber und anderen gegenüber. Jesus sagte mal: Es gibt nur 2 Gebote, die wichtig sind: Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst.
Und wenn wir das NICHT tun, kommt Leid in diese Welt.
Ich denke das Böse ist nicht einfach da. Es hat IN und DURCH uns Menschen Einfluss. Die Bibel erzählt am Anfang die Geschichte, wie das Böse in die Welt kam. Wie kam es in die Welt? Weil der Mensch sich verführen ließ.
Und das zeigt irgendwie, welche wichtige Rolle der Mensch dabei spielt. Ob Gute oder Böse Dinge auf dieser Erde passieren, ist zu einem Großteil davon abhängig, ob wir Menschen uns für das Gute oder für das Böse entscheiden.
Stellt euch vor, diese Welt wäre ein Motorrad. Und Gott hat uns Menschen als Motor in diese Maschine eingesetzt, und uns damit Verantwortung gegeben damit die Maschine so läuft, wie Gott sich das vorgestellt hat.
Und irgendwie kommt es aber dazu, dass wir es vernachlässigen, nach dem Öl zu schauen. Damit der Motor läuft wie gedacht, brauch er Öl. Damit wir Menschen leben können, wie von Gott gedacht, brauchen wir die Verbindung zu ihm. Seinen Heiligen Geist, Gebet usw.
Ohne Öl – ihr wisst es – droht bei Zeiten der Kolbenfresser. Und der beschädigt alle Bauteile im System. Zylinder, Pleuel, Lager, Kurbelwelle … im Schlimmsten Fall haste einen kompletten Motorschaden. So ein Schaden zieht das ganze Motorrad in Mitleidenschaft und macht es unbrauchbar.
Der Motorschaden dieser Welt kommt zu Stande, weil wir Menschen uns nicht für Gottes Maßstäbe entscheiden, sondern für unsere eigenen. Wir haben immer die Wahl – zwischen Gut und Böse. Gott oder ich. Wen stelle ich an die erste Stelle? Was beeinflusst meine Entscheidungen?
Du brauchst die Verbindung zu Gott durch Jesus, damit du deinen Platz in dieser Welt einnehmen kannst, den Gott für dich vorbereitet hat. Du brauchst seinen Heiligen Geist, um immer wieder die Entscheidung zu treffen: Gott, ich will nach deinen Maßstäben leben – und nicht nach meinen eigenen. Und ich will mich nicht von Angst bestimmen lassen, sondern von dir.
Denk an den Ölwechsel in deinem Geistlichen Leben! Das kann sonst großen Schaden verursachen.
Das „natürliche“ Leiden, was durch eine Naturkatastrophe o.Ä. entsteht ist das eine – aber Leid, was einem von anderen Menschen absichtlich angetan wird, hat noch mal eine andere Dimension. Und wenn Gott jetzt ALLES Leiden, was durch das menschliche Böse entsteht, verhindern würde, würde er auch jedes Mal mir ins Lenkrad greifen, sobald ich etwas falsches sage oder denke.
Die Sache ist, dass Gott kein Kontrollfreak ist. Gott liebt die Freiheit. Er geht das Risiko ein, dass wir uns für das Böse entscheiden. Weil Gott keine Marionetten möchte. Er will uns als Gegenüber.
Und wir leben in einer Welt, in der noch nicht alles gut ist.
Paulus schreibt in Römer 8,22: Denn wir wissen, dass die gesamte Schöpfung bis zum heutigen Tag seufzt und in Geburtswehen liegt.
Das Leben in dieser Welt wird immer irgendwie mit Leid verbunden sein. Erst im Himmel wird Gott ALLE Tränen abwischen. Dort wird kein Leid mehr sein.
Und dass Jesus als der Unschuldigste aller Menschen das größte Leid auf sich genommen hat, zeigt, dass Gott unser Leiden ernst nimmt! Gerade das Leid, das seine Kinder tragen.
Was Gott uns anbietet, ist oft keine Antwort auf das Warum. Aber er bietet uns einen Weg durch das Leid an. Er geht mit uns durch die Situationen, wo wir uns ausgeliefert fühlen. Wo wir uns fragen, wo Gottes Schutz und seine Bewahrung hier eigentlich gewesen ist.
Im Leid wird sichtbar, was wirklich in dir ist.
Das gleiche Leid kann den einen dazu bringen, sich von Gott zu entfernen – und bei dem anderen vertieft es die Beziehung zu Gott.
Ich kenne Menschen, die durch unglaubliches Leid gegangen sind. Und wo aber gerade im Leid und durch das Leid eine unglaubliche Stärke sichtbar wurde. Und wo sichtbar wurde, wie Gott durchtragen kann. Gegen alle menschliche Logik. Und die für sich eine Antwort gefunden haben. Dass das Leid, durch das sie gegangen sind, nicht vollkommen sinnlos war.
Eine Bekannte von mir ist Hebamme – und sie hat eins ihrer Kinder kurz vor dem Geburtstermin verloren. Diese Familie hat in dieser Zeit eine unglaubliche Stärke gezeigt, immer wieder Trost von Gott abzuholen. Diese Familie ist mit Gottes Hilfe durch das Leid durchgegangen. Und als Hebamme ist sie heute eine der Frauen, die das Leid der anderen Frauen umso mehr versteht, die auch Sternenkinder zur Welt gebracht haben.
Egal durch welches Leid du gerade gehst – die Zusagen Gottes sind deshalb nicht aufgehoben. Und auch wenn du vielleicht auf manche Frage keine Antwort bekommst: Gott hat für dich einen Weg, wie du durch das Leid durchgehen kannst. Wie du unterwegs sein kannst in der festen Zuversicht, dass er seine Hand trotz allem über dich hält.
Und wenn du das erlebst, wie Gott dich bewahrt, durchträgt, beschützt: Sag Gott Danke dafür. Und erzähl davon. Unser Gott lebt! Und er zeigt sich uns.
Ich schaue hinauf zu den Bergen – woher kann ich Hilfe erwarten? 2 Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat! 3 Der HERR wird nicht zulassen, dass du fällst; er, dein Beschützer, schläft nicht. 4 Ja, der Beschützer Israels schläft und schlummert nicht. 5 Der HERR gibt auf dich acht; er steht dir zur Seite und bietet dir Schutz vor drohenden Gefahren. 6 Tagsüber wird dich die Sonnenglut nicht verbrennen, und in der Nacht wird der Mond dir nicht schaden. 7 Der HERR schützt dich vor allem Unheil, er bewahrt dein Leben. 8 Er gibt auf dich acht, wenn du aus dem Haus gehst und wenn du wieder heimkehrst. Jetzt und für immer steht er dir bei!
- AMEN.
(Theresa Tierfelder)