WinterMogoPredigt 12.02.2023

WinterMoGoPredigt 12.02.2023



Bibel-Text: Jesaja 55,8-12a


Thema: „Wegweiser“

Video: Joe Waschl hat sich verlaufen



Ach, der arme Joe, jetzt hat er nicht nur seinen Zug verpasst, sondern auch noch seinen Kochlöffel eingebüßt.
Liebe Freunde,
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wie das Leben eben so spielt.
Viele Wege führen nach Rom, oder eben nach Lüdenscheid, aber nur einen davon kannst du gehen bzw. fahren.

Für einen der angezeigten Wege musst du dich entscheiden, wenn du ans Ziel willst.

Der kürzeste Weg wäre sicher gut, weil es eben sehr wahrscheinlich der schnellste Weg sein wird.

Das kann aber auch der allerschlechteste sein, z.B. Schotterpiste für den Supersportler oder 20% Gefälle mit 35 Kehren…

Oder du wählst den längsten, weil, es ist bestimmt der sicherste Weg.

Ja, breite Bundesstraße, äußerst langweilig und dann zu guter Letzt auch noch 3km Stau…

Du hattest dich doch aber für genau den Weg entschieden, weil, du hast ihn dir empfehlen bzw. erklären lassen, wie der Joe im Film, und am Ende kommst du trotzdem viel zu spät oder überhaupt nicht ans Ziel.

Schon mal passiert?

Unser heutiger Predigttext handelt auch von Wegen, von menschlichen Wegen und von göttlichen Wegen, von menschlichen Gedanken und von göttlichen Gedanken.

Und der Predigttext kommt aus dem Alten Testament.
B2
Der wohl bedeutendste Prophet, der Prophet Jesaja, der hat diesen Text verfasst.

Jesaja ist der im Neuen Testament der Bibel mit Abstand meisterwähnte Prophet. Über 65-mal wird er zitiert und über 20-mal sogar namentlich genannt.

Das bedeutet für mich, Jesaja hatte den Menschen zu seiner Zeit, vor ca. 2.700 Jahren, und zur Zeit von Jesus, vor ca. 2.000 Jahren und hat auch uns heute, 2.700 Jahre später, eine ganze Menge zu sagen.

Jesaja lebte und diente in und um Jerusalem als Prophet für den damaligen Südstaat Juda, und das während der Regierungszeit von ganzen 4 Königen.

Er stammte offenbar aus einer sehr vornehmen Familie, denn er hatte ohne Weiteres Zutritt zum Königshaus.

Auf seine Berufung zum Propheten reagierte er mit sofortiger und fröhlicher Bereitschaft. Allerdings war ihm von Anfang an auch klar, dass seine Worte kaum offene Ohren finden würden.

Seine Amtszeit war durchzogen von wirtschaftlichem Wachstum aber auch geistlichem Niedergang, von politischen Korruptionen und vielen Angriffen und kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Nachbarvölkern.

Ein Bündnis mit der damaligen Großmacht Assyrern führte sogar dazu, dass im Tempel in Jerusalem vom jüdischen König Ahas selbst ein Altar für eine assyrische Gottheit aufgestellt wurde. Man betete damit im Tempel des lebendigen Gottes einen Götzen an.

Schlimmer geht immer. Das kennt ihr ja.

Aber in diesem Fall gings wirklich nicht schlimmer.

Jesaja wusste, dass dieser Altar eine offene Kampfansage an den lebendigen und allmächtigen Gott ist und er ermahnte immer und immer wieder den König und das Volk: „Kehrt um!“.

Kehrt um zum lebendigen Gott unserer Väter, zum Gott Abrahams und Israels.

Das passierte aber nicht. Im Gegenteil, die Könige Judas suchten nicht Hilfe bei Gott, sondern bei ihren heidnischen Nachbarn, besonders bei den Assyrern.

Jesaja war ein Prophet, dessen prophetische Vorhersagen in die Zukunft sich z.T. schon zu seinen Lebzeiten erfüllten.

Andere Vorhersagen erfüllten sich erst ein paar hundert Jahre später.

Jesaja prophezeite auch bereits die Geburt und das Wirken von Jesus und er prophezeite ebenso bis in unsere Zeit und auch noch in die vor uns liegende Zukunft hinein, nämlich über das zweite Kommen des Messias.

Seine Berechtigung und Glaubwürdigkeit als Prophet hat sich über die Jahrhunderte immer und immer wieder mehr als bestätigt.

Im mittleren Teil des Buches Jesaja, in den Kapiteln 40-55, da macht Jesaja, nachdem er zunächst Gottes Gericht über das Volk der Juden und auch die Wegführung ins babylonische Exil angekündigt hat, da macht Jesaja den Leuten richtig Mut.

Er sagt ihnen z.B., dass das babylonische Exil auch wieder ein Ende haben wird und er nennt sogar den Namen des persischen Königs Kyros (Kap. 44,28 und 45,1), der das Volk 200 Jahre später zurück in ihr Heimatland, zurück nach Jerusalem schicken wird.

Und damit noch nicht genug.

Wie ich bereits erwähnt habe, kündigt Jesaja auch das erste und das zweite Kommen des Messias an.

Es sind Kapitel der Hoffnung und der Ermutigung.

Hier dann wieder meine Hausaufgabe für euch: Lest das Buch Jesaja, besonders die Kapitel 40-55 mal ganz in Ruhe durch.

Und warum erzähle ich euch das aber nun alles?

Weil unser Predigttext genau im letzten Kapitel dieses mittleren Teiles, dem Teil der Ermutigung steht, im Kapitel 55, die Verse 8-12a.

Dort schreibt Jesaja auf, was Gott zu ihm gesagt hat.

Ich lese den Text:

8 »Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken«, sagt der HERR, »und meine Wege sind nicht eure Wege.

9 Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so viel höher stehen meine Wege über euren Wegen und meine Gedanken über euren Gedanken.

10 Regen und Schnee fallen vom Himmel und bewässern die Erde. Sie kehren nicht dorthin zurück, ohne Saat für den Bauern und Brot für die Hungrigen hervorzubringen.

11 So ist es auch mit meinem Wort, das aus meinem Mund kommt. Es wird nicht ohne Frucht zurückkommen, sondern es tut, was ich will und richtet aus, wofür ich es gesandt habe.

12a Ihr werdet in Freude ausziehen und in Frieden geleitet werden.

Ich möchte meine Gedanken über den Text in 3 Teile aufgliedern.

Im 1. Teil soll es um Gedanken und Wege gehen (Verse 8+9)

Im 2. Teil um das gesprochene Wort Gottes (Verse 10+11) und

der 3. Teil ist das fantastische Finale (Vers 12a und 12b+13)

1. Gedanken und Wege (8+9)

8 »Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken«, sagt der HERR, »und meine Wege sind nicht eure Wege.

9 Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so viel höher stehen meine Wege über euren Wegen und meine Gedanken über euren Gedanken.

Wer hat von euch schon mal Zukunftspläne gemacht?

Also wer seine Hand jetzt nicht gehoben hat, der hat entweder meine Frage nicht verstanden oder ist bereits eingeschlafen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemand geben könnte, der nicht bereits irgendetwas geplant hat.

Und wenn es der nächste Urlaub ist oder die Renovierung der Wohnung oder auch nur eines Zimmers, oder die nächste Geburtstagsfeier oder was auch immer ist.

Etwas planen, bewusst oder auch unbewusst, dass muss doch sein.

Bei allem Planen steht allerdings die Frage nach der Planungssicherheit auf einem ganz anderen Blatt.

Ob dein oder ob mein Plan aufgeht und am Ende auch noch bezahlbar ist und alles gut gelingt – wer weiß das schon.

Und nun sagt uns die Bibel, dass Gott einen Plan für dich und für mich, für dein und für mein Leben hat.
B3
Die Frage ist allerdings, ob du diesen Plan überhaupt willst, ob dich dieser Plan interessiert und wenn ja, ob du ihn dann auch studierst und dich danach richtest.

Oder machst du dir generell immer deine eigenen Pläne?

Jesaja hat zu seiner Zeit die Machthaber und auch das Volk vor ihren eigenen sehr schlechten Plänen gewarnt.

Kehrt um und besinnt euch auf Gott und auf Seinen Plan und auf Seinen Willen.

Es gab allerdings nur taube Ohren und so konnte Jesaja den Leuten keine guten Nachrichten für die Zukunft übermitteln.

Das ist aber weder damals Gottes Plan gewesen, noch ist er es heute für dich.

Gottes Wille war es nicht, Jerusalem und das ganze Land zu zerstören. Er wollte nicht, dass das Volk in die Verbannung geht.

Er will nicht, dass es Corona, Krieg in der Ukraine oder Erdbeben in der Türkei gibt, um nur einige, ganz aktuell Katastrophen zu nennen.

Es war und es ist das Ergebnis aus dem Planen und dem Wollen der Menschen ohne Gott.

Das galt damals und das gilt bis heute und das gilt auch eben ganz persönlich für dich.

Meinst du wirklich, Gott hätte Gefallen an Krankheiten, Naturkatastrophen, Kriegen, Lüge, Mord und Totschlag?

Ich kann dir versprechen, das hat er nicht.

Die Menschen sind mit ihren eigenen, selbstsüchtigen und gottlosen Plänen ganz alleine dafür verantwortlich.

Ich weiß z.B. nur von wenigen christlichen Gemeinden, in denen anstehende Entscheidungen von den Verantwortlichen intensiv und geduldig mit wirklich intensivem Gebet vorbereitet werden.

Ja es stimmt, es kann manchmal sehr, sehr lange dauern, bevor eine Antwort kommt, und da ist die Ungeduld schon die erste große Hürde, an der viele scheitern.

Kann das in deinem ganz persönlichen Leben auch so sein?

Gott sagt uns durch Jesaja selbst:

Leute, ich habe ganz andere Gedanken als ihr.

Ich habe den vollkommenen und totalen Überblick.

Ich weiß, was ihr nicht wissen könnt.

Und daher sind meine Wege für euch die vollkommenen, die für euch allerbesten.

Kannst du das verstehen, begreifen?

Glaubst du an die Allmacht und die vollkommene Größe Gottes?

Wenn ja, warum fragst du dann nicht permanent und geduldig nach Gottes perfekten Wegen für dich und dein Leben?

Warum überlässt du Gott nicht die schwierigen Entscheidungen deines Lebens?

Er hat einen Plan für dich und dein Leben – du musst ihn nur abrufen.

2. Das gesprochene Wort Gottes

10 Regen und Schnee fallen vom Himmel und bewässern die Erde. Sie kehren nicht dorthin zurück, ohne Saat für den Bauern und Brot für die Hungrigen hervorzubringen.

11 So ist es auch mit meinem Wort, das aus meinem Mund kommt. Es wird nicht ohne Frucht zurückkommen, sondern es tut, was ich will und richtet aus, wofür ich es gesandt habe.

Ein sehr verständliches Bild. Es regnet und schneit nun mal nicht rückwärts.

Wenn Regen und Schnee einmal auf die Erde gefallen sind, dann wird dadurch der Boden bewässert und es wird Wachstum und Ernte geben.

Wenn Gott zu einem Volk gesprochen hat, ist immer was passiert und wird auch noch heute immer etwas passieren.

Wenn Gott in dein ganz persönliches Leben spricht, wird ebenfalls was passieren.

Die Frage ist nur: Will ein Volk oder willst du ganz persönlich überhaupt, dass Gott spricht und dass was passiert?

Bist du bereit zu hören?

Wenn Gott spricht, dann nur zu einem empfangsbereiten Empfänger. Gott spricht nicht einfach so ins Leere. Er hat immer einen Adressaten.

Und das ist das große Dilemma damals, zur Zeit von Jesaja, und das ist das Dilemma auch heute.

Die meisten Menschen wollen Gott nicht. Empfänger ausgeschaltet!

Sie wollen nicht, dass Gott Seine Gedanken und Wege mitteilt.

Das können wir doch alles viel besser. Wir sind die Helden der Geschichte.

Der Mensch will die Fäden selbst in der Hand haben, will selbst Gott spielen.

„Ohne Gott und Sonnenschein bringen wir die Ernte ein.
B4Wie dumm war und ist das denn.

Und weil es so unsagbar dumm ist und jeder das Ergebnis daraus inzwischen kennt, zitiere ich den Satz auch immer wieder gerne.

Ich kann ganz persönlich bezeugen, dass sich das Warten und Hören auf Gottes Reden 100%ig lohnt.

Ich würde heute nicht hier stehen, wenn ich nicht persönlich erlebt hätte, wie Gott in mein Leben gesprochen hat.
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Ja tatsächlich, einmal sogar akustisch und nicht nur für mich hörbar.

Und ich kann euch sagen, ich bin sehr froh, dass Gott nicht nur einmal und auch auf ganz verschiedene Art und Weise in mein Leben gesprochen und mir seinen Weg aufgezeigt hat.

Deshalb kann ich die Christen nicht verstehen, die mir persönlich gesagt haben, dass Gott heute nur noch durch sein Wort, durch die Bibel zu uns Menschen redet.

Das stimmt nicht.

Gott spricht auch heute noch auf sehr verschiedene Weisen zu uns. Das kann eben auch bis hin zu akustischem Reden sein.

Natürlich spricht Gott sehr häufig durch sein Wort, durch die Bibel zu uns Menschen. Dazu musst du die Bibel aber auch lesen, sonst wird das nichts.

Genau so kann Gott, kann Jesus dich durch eine Predigt, durch einen guten Freund, durch einen Traum, durch plötzliche Gedanken oder Eingebungen ansprechen.

Gott hat unzählige Möglichkeiten, Er braucht aber eben einen empfangsbereiten, einen eingeschalteten Empfänger.

Wenn du nicht auf Empfang bist, wird Gott nicht zu dir sprechen können.

Wenn Gott allerdings spricht, wird auch immer etwas passieren.

Es wird Veränderungen geben.


3. Das fantastische Finale

12a Ihr werdet in Freude ausziehen und in Frieden geleitet werden.

Hier macht Gott abschließend dem Volk der Juden so richtig Mut.

Er rechnet gar nicht mit verstopften Ohren.

Er rechnet mit Menschen, die Seine Worte hören und die Gottes Wege gehen.

Sehr optimistisch, würde ich sagen.

Aber so ist unser liebender Gott  - ob damals oder heute. Er will nur das Beste für uns Menschen.

Gott will letztendlich durch Jesus Christus nur das Allerbeste für dich ganz persönlich.

Schade, dass im Vers 12a unser Predigttext zu Ende ist.

Aber „12a“ signalisiert ja schon, der Text ist hier eben nicht zu Ende. Wo es 12a gibt, muss es auch 12b geben, und es gibt sogar noch einen Vers 13.

Und die anderthalb Verse will ich euch keinesfalls vorenthalten, denn Gott sagt hier weiter:

12b Die Berge und Hügel werden jubelnd vor euch singen und alle Bäume auf dem Feld werden in die Hände klatschen!

13 Wo einst Dornen waren, werden Zypressen wachsen, wo Nesseln wucherten, werden Myrten sprießen. Das geschieht zur Ehre des HERRN und zu einem ewigen Zeichen, das nie mehr vernichtet wird.«

Hier spricht Gott ganz konkret Israel, sein erwähltes Volk und Land an.

Gott präsentiert sozusagen durch Jesaja dem Volk der Juden das große Ziel Seines Redens und seiner Wegweisung.
Das, was hier steht, wird passieren!

Erinnert ihr euch an Vers 11?

11 Mein Wort wird nicht ohne Frucht zurückkommen, sondern es tut, was ich will und richtet aus, wofür ich es gesandt habe.

Gott hat bis heute sein Volk nicht verlassen. Sein Wort von vor ca. 2.700 Jahren erfüllt sich vor unseren Augen heute ganz aktuell.

Das Land Israel war noch vor 150 Jahren ein verwilderter Wüsten- und Geröllstreifen.B6Damals, 1867, bereiste Mark Twain das „Heilige Land“ und schrieb in seinem Reisebericht von einem „desolaten Land“, das er als eine „stille, traurige Weite“ erlebte, „eine Wüste“.

Mark Twain schrieb weiter: (Wir sahen) „nie einen Menschen auf der ganzen Strecke“, … „Kaum ein Baum oder Strauch“.
Und heute nur 150 Jahre später ist es ein blühendes, fruchtbares und hochentwickeltes Land.
B7
1948 wieder gegründet, so, wie es Gott durch Jesaja bereits vor 2.700 Jahren vorhersagte.

In Jesaja 27, Vers 6 sagt Gott selbst durch Jesaja: „Es kommt eine Zeit, da werden die Nachkommen Jakobs aufs Neue Wurzeln schlagen. Israel wird wieder blühen und gedeihen und die ganze Erde mit seinen Früchten bedecken.”
Möchtest du auch, dass in deinem ganz persönlichen Leben die Früchte zu sehen sind, zu erleben sind, die unser großer Gott dir ganz sehr wünscht?B8

Dann schalte auf Empfang und gehe in die Stille. Lies die Bibel, jeden Tag und nimm dir Zeit zum Beten, zum Reden mit Gott.

Lass dich weder vom Fernseher noch von Instagramm, vom Internet oder von weis ich was ablenken.
Lass dich nicht, wie Joe im Video vom Anfang, bequatschen, und dir die wertvolle Zeit rauben.
B9
Joe hat den Zug und damit sein Ziel unumkehrbar verpasst.

Willst du das größte Ziel, hoffentlich dein größtes Ziel, die Ewigkeit bei Gott, bei Jesus, auch verpassen?

Zug abgefahren?

Dann wirst du ewig die Hölle erleben – unumkehrbar.

Und die Hölle ist kein Hirngespinst, sie ist etwas ganz Reales.

Die Bibel berichtet uns auch davon.

Kehr um, wenn du es nicht bereits längst getan hast. Folge dem richtigen Wegweiser, dem richtigen Weg, Gottes Weg für dich ganz persönlich..

Allerdings das ganz große Finale, das steht immer noch aus.

Auch das sagt Jesaja in seinem Buch voraus.

Es ist eine der ganz wenigen Prophetien des Jesaja, die eben noch nicht eingetroffen sind.
B10
Es ist die Wiederkunft, das zweite Kommen des Messias Jesus Christus.

Jesus sagt selbst, dass er in Jerusalem auf dem Ölberg wiederkommen wird, und alle Welt wird es sehen.Du und ich, wir auch.

  - AMEN.



(Stefan Markus)