MogoPredigt Auerswalde 13.08.2022

Predigt zum Mogo Auerswalde 13.8.2022



Predigttext: Losung vom 13.08.2022
„Ich habe meinen Rücken denen entgegengehalten, die mich schlugen und meine Wangen denen, die mir den Bart ausrissen. Ich habe mein Gesicht nicht vor Hohn und Speichel verborgen.“ Jesaja 50,6

Thema: „Jesus im Alten Testament – die Vorhersage“



Ihr Lieben,

letzten Sonntag nach unserem Mogo in Oederan bin ich mit meiner Petra noch ne schöne Erzgebirgs-Runde mit Zwischenstopp am Zughotel Wolkenstein gefahren.

Als wir dann wieder gut zu Hause „gelandet“ sind, haben wir es uns in unserem Garten gemütlich gemacht und den wunderbaren Spätnachmittag weiter genießen können.

Langsam kam dabei allerdings bei mir der Gedanke hoch, was nehme ich nun tatsächlich zum nächsten Mogo, also für heute hier in Auerswalde, für einen Predigt-Text.

Natürlich hatte ich mich längst über den Predigttext für den morgigen Sonntag informiert.

Allerdings ist ja heute noch nicht morgen, also Sonntag, und außerdem war ich innerlich nicht wirklich im Einklang mit diesem Text.

Ich hab also ständig die Frage bewegt: Herr was soll ich predigen?

So kurz nach 20:00 Uhr, also kurz nach acht, hab ich mir dann ein ganz spezielles Whisky-Glas genommen. Speziell deshalb, weil auf diesem Glas so 3 Füllstandsstriche aufgedampft sind.

Das gehört jetzt eigentlich gar nicht zur Predigt. Ist nur mal so ne Randbemerkung.

Also, mein spezielles Whisky-Glas hat 3 Striche:

Beim ersten Strich, ganz unten am Glas, so ca. bei 2cm, da steht: „guter Tag“

beim zweiten Strich, so bei ca. halb voll, steht: „schlechter Tag“

und beim dritten Strich, ganz oben, also bei voll, da steht: „frag nicht“.
GlasIch hab mir also einen Whisky eingeschenkt – bis zu welchem Strich meint ihr?

Natürlich bis zum ersten Strich. Es war ja auch ein wirklich guter Tag.

Ich hab mir jedenfalls das Glas genommen, hab mich wieder auf meinen Platz auf unserer Terrasse gesetzt und bin wieder in Gedanken über den möglichen Predigttext für heute versunken.

Vor mir stand der Sonnenschirm und über mir war unser Vordach.

Wie man das halt so macht, hab ich dann auch irgendwann mal zwischen Dach und Sonnenschirm zum stahlblauen Himmel hochgeguckt.

Und da denk ich, ich seh nicht richtig.

Ganz genau zwischendrin, direkt vor meinen Augen, da stand tatsächlich ein Kreuz am stahlblauen, am wolkenlosen Himmel.

Ein Kreuz aus einer ganz schmalen Wolke und einem Querbalken, ja ich denke, der war aus einem Überrest eines Kondensstreifens, wobei es weder rechts noch links irgendwo eine Fortsetzung gab.

Sofort schoss es mir in meinen Kopf, ja klar, Herr, deine Antwort: Ich soll vom Kreuz predigen.

Ehe es mir eingefallen ist, mit meinem Handy ein Bild zu machen, da war das Kreuz leider schon wieder etwas verblasst. Aber es ist trotzdem noch ganz gut zu erkennen und ich kann dir‘s zeigen, wenn du neugierig bist.
Kreuz
Naja, ich bin fast immer mit dem Fotografieren zu spät. Meist denke ich erst dran, wenn eh schon alles vorbei ist.

Und dann hab ich meinen Whisky ganz genüsslich ausgetrunken und bin irgendwann ins Bett gegangen.

Am nächsten Tag, also vergangenen Montag, hab ich mich dann an die Predigt gesetzt.

Zunächst war es mir wichtig, einen passenden Predigttext zu finden.

Da war ich dann ganz erstaunt, als ich den Tages-Vers für den heutigen Samstag aus dem Losungsheft gelesen hab.

Und da wusste ich augenblicklich, das ist mein Predigttext.

Dieser Tages- oder Losungs-Vers für heute steht in Jesaja 50,6, also im Alten Testament, im ersten Teil der Bibel.

Vom Kreuz predigen und Altes Testament? Wie geht das zusammen?

Hört gut zu, was der Prophet Jesaja schreibt:

„Ich habe meinen Rücken denen entgegengehalten, die mich schlugen und meine Wangen denen, die mir den Bart ausrissen. Ich habe mein Gesicht nicht vor Hohn und Speichel verborgen.“

Für alle, die sich mit der Bibel gut auskennen und die Geschichten von Jesus im Neuen Testament gelesen und schon viel davon gehört haben, werden sofort merken: „da geht es doch um Jesus.“

Das war auch mir sofort bewusst: Jesaja redet hier von Jesus!.

Nun hab ich mir aber zunächst erst mal den gesamten Abschnitt hergenommen, in dem dieser Vers 6 steht, Jesaja 50,4-10.

Der Christoph und die Arite lesen euch den kurzen Abschnitt aus der Übersetzung Neues Leben – Die Bibel:

(zu zweit lesen mit Rollenverteilung)

4 Gott, der Herr, hat mir (Jesaja) die Zunge eines Jüngers gegeben, damit ich weiß, wie ich den Müden ermutigen kann. Morgen für Morgen öffnet er mir das Ohr, damit ich höre, wie ein Jünger hört.

5 Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet und ich lehnte mich nicht auf und habe mich gestellt:

6 Ich habe meinen Rücken denen entgegengehalten, die mich schlugen und meine Wangen denen, die mir den Bart ausrissen. Ich habe mein Gesicht nicht vor Hohn und Speichel verborgen.

7 Doch Gott, der Herr, wird mir helfen. Darum werde ich nicht beschämt dastehen. Deshalb habe ich mein Gesicht gehärtet wie einen Kieselstein. Ich weiß, dass ich nicht blamiert dastehen werde.

8 Er, durch den mir Gerechtigkeit widerfährt, ist mir nah. Wer will sich mit mir anlegen? Lasst uns zusammen vortreten. Wer will mein Ankläger sein? Er soll sich zeigen!

9 Seht, Gott, der Herr, hilft mir. Wer will mich für schuldig erklären? Sie werden alle vernichtet werden wie alte Kleider, die von Motten zerfressen wurden!

10 Wer von euch hat Ehrfurcht vor dem Herrn und hört auf die Stimme seines Dieners? Wer ohne Licht in der Dunkelheit lebt, der vertraue auf den Namen des Herrn und verlasse sich auf seinen Gott!

Und warum haben wir den Text jetzt in Rollen gelesen? Hat jemand eine Idee?

Weil unser Text tatsächlich aus zwei verschiedenen Rollen zusammengesetzt ist.

Die Verse 4 + 5 (Rolle eins) da redet Jesaja und sagt den Juden damals, mit welchen Fähigkeiten Gott ihn für sein Propheten-Amt ausgestattet hat.

Er sagt zum einen, und ich umschreib das mal mit meinen Worten:

„Gott hat mir die Zunge eines Nachfolgers, eines Jüngers, eines Überzeugten gegeben. Damit bin ich in der Lage, Menschen aufzumuntern, Menschen Mut zu machen, die mit sich und der Welt fertig sind, die nicht mehr können oder einfach nicht mehr wollen.

Und Jesaja sagt zum zweiten:

„Jeden Morgen redet Gott ganz klar und eindeutig zu mir und ich höre ganz genau hin. Über das Gehörte mit Gott zu diskutieren, das fällt mir im Schlaf nicht ein. Ich stell mich dem und gebe es 1:1 weiter. Ich mach nichts dazu, lass aber auch nichts weg.“

Wer ist denn dieser Jesaja nun eigentlich, dass er so reden kann?

Er ist einer der größten Propheten im Alten Testament.

Das beziehe ich auf die Tatsache, dass Jesaja im Neuen Testament mit Abstand der meisterwähnte Prophet ist. Über 65-mal wird er zitiert und über 20-mal sogar namentlich genannt.

Jesaja lebte und wirkte in Jerusalem, so ca. 700 Jahre, bevor Jesus überhaupt als Mensch geboren wurde.

Für mich ist Jesaja der, der lange bevor Jesus überhaupt gelebt und gewirkt hat, am eindeutigsten das Leiden und Sterben von Jesus vorhersagt.

Und wer oder was ist in unserem Text jetzt die 2. Rolle.

In der 2. Rolle spricht förmlich Jesus durch Jesaja selber.

Gerade im Vers 6 unserem heutigen Tages- und Predigt-Vers ist es so eindeutig.

Ich les es euch noch mal vor:

6 Ich habe meinen Rücken denen entgegengehalten, die mich schlugen und meine Wangen denen, die mir den Bart ausrissen. Ich habe mein Gesicht nicht vor Hohn und Speichel verborgen.

Wer sich mit den Folter-Methoden der Römer zur Zeit Jesu beschäftigt hat oder auch nur die Berichte der Bibel kennt, der weiß, dass Jesus genau das durchgemacht hat und noch viel Schlimmeres.

Und im Vers 10 übernimmt Jesaja selbst noch mal das Wort:

„Wer von euch hat Ehrfurcht vor dem Herrn und hört auf die Stimme seines Dieners? Wer ohne Licht in der Dunkelheit lebt, der vertraue auf den Namen des Herrn und verlasse sich auf seinen Gott!“

Und ich würde es so sagen: „Wer ohne Licht in der Dunkelheit lebt, der dreh seine Lebens-Route doch bitte einfach um und gehe ins Licht!

Der kehre um und vertraue Jesus und verlasse sich endlich auf Gott und nicht auf Menschen!“

Und so, wie Jesaja damals von den Leuten ignoriert wurde, so wird auch heute die gute Nachricht von Jesus von den meisten Menschen und erst recht von den Machthabern ignoriert.

Damals haben die Juden ihr Land ohne Gott gegen die Wand gefahren und sind kurze Zeit später von den Assyrern besiegt und verschleppt worden. Jerusalem war nur noch ein einziger Trümmerhaufen.

„Kehrt um!“ war die ständige Warnung der Propheten – aber leider Fehlanzeige.

Und die Bonzen in der DDR? – „Ohne Gott und Sonnenschein bringen wir die Ernte ein.“

Und was haben sie geschafft? Das Land haben sie ebenfalls gegen die Wand gefahren.

Viele Christen haben allerdings etliche Jahre lang um eine Änderung gebetet. Immer mehr kamen dazu.

Und ich bin mir sicher, Gott hat um dieser vielen Beter Willen eingegriffen. ER hat die gehört, die IHM die Treue gehalten haben.

Ich bin so dankbar, dass Gott als Antwort die friedliche Wiedervereinigung geschenkt hat. Das war keinesfalls selbstverständlich.

Und heute?

Heute brauchen die Machthaber, die meisten Politiker, Gott doch genau wieder so wenig wie damals die Juden und auch die Bonzen vor 40 Jahren in der DDR.

Sie haben aus der Geschichte einfach nichts gelernt. Und erst recht nicht aus der Bibel.

Wie weit sind wir heute von der Wand weg oder wie nahe schon dran?

Die Frage kann sich gerne jeder selbst beantworten.

Die Angst davor hängt allerdings heute schon vielen Leuten im Genick.

„Kehrt um!“ gilt für heute wieder ganz genauso.

Und Du? Du ganz persönlich?

Vergehst Du auch vor Angst und Sorge um dein Leben, um deine Zukunft?

Oder bist du längst bei Jesus fest verankert und dadurch voller Hoffnung und Vertrauen, dass Gott, dass Jesus in allen Situationen deines Lebens für dich sorgen wird.

Wenn das so ist, dann kann ich dir nur gratulieren.

Der einzige Weg, der aus dem Schlamassel dieser Welt führt, ist Jesus.

Das hat schon ein Jeremia vor 2.700 Jahren gewusst. Das musst du dir mal vorstellen. Der Hammer - oder?

Nur 3 Kapitel weiter, in Jesaja 53 schreibt der Prophet damals noch viel deutlicher über Jesus.

Stellvertretend will ich nur die Verse 4 + 5 lesen. Dort schreibt Jesaja:

4 Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre.

5 Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.

Das deutet so deutlich auf Jesus hin, dass die Juden dieses Kapitel aus den Vorlesungen in den Synagogen gestrichen haben.

Lest zu Hause einfach mal das ganze Kapitel 53 im Jesaja-Buch durch und ihr werdet merken, was ich meine.

Und nu?

Jesaja hat in unserem Text gesagt:

„Gott, der Herr, hat mir die Zunge eines Jüngers gegeben, damit ich weiß, wie ich den Müden ermutigen kann.“

Nun hoffe ich, dass auch ich dir Mut zusprechen kann und du hoffentlich noch nicht müde und gleich gar nicht lebensmüde bist.

Und da habe ich nur eine einzige Botschaft für dich, nämlich: Die Botschaft vom Kreuz.

Das Wolkenkreuz hat es mir bestätigt, es ist die einzig rettende Botschaft.

Gott, der Schöpfer von Himmel und Erde, liebt dich ganz persönlich so sehr, dass er für dich seinen Sohn Jesus Christus geopfert hat, damit deine ganz persönliche Schuld, die Bibel nennt es Sünde, ausgelöscht ist.

Im Losungsbuch steht als zweiter Bibelvers für diesen Tag:

„Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt“ Johannes 1,29.

Johannes der Täufer hat das gesagt. Er hat das ebenfalls erkannt, bevor Jesus verhaftet und unter der Herrschaft der Römer brutal gefoltert wurde.

Und genau das sagt Jesaja bereits 700 Jahre vorher voraus.

Und er sagt uns, dass Jesus sich nicht im Geringsten gewehrt hat. Er hat es einfach aus Liebe zu dir und zu mir geschehen lassen.

Und schlussendlich wurde Jesus ans Kreuz gehängt und zu Tode gequält.

Das war der Tod, den du und ich, den wir Menschen vor Gott verdient hätten.

Gottes unendliche Liebe hat mich aber schlussendlich durch das einmalige Opfer seines Sohnes Jesus Christus von dieser Strafe befreit.

Und er will auch dich davon befreien.

Du brauchst nur Jesus als deinen Herrn für dein Leben anzunehmen.

Du brauchst nur „Ja“ zu Jesus zu sagen und zu dem, was er für dich am Kreuz getan hat.

Und das ist aus reiner Liebe zu dir und mir passiert.

Ich kann allerdings nicht vom Kreuz und von Jesus und seinem Leiden und Sterben reden, ohne Dir zu sagen, dass Jesus am Ostermorgen aus dem Grab auferstanden ist und lebt!

Halleluja, ja Jesus lebt und möchte, dass Du auch ewig mit IHM und bei IHM lebst!

Das ist der Mut, den ich dir machen kann und zusprechen will:

Mut zum „Ja“ für Jesus.

Dieses „Ja“ wird dein Leben komplett ändern.

Du hast damit eine Adresse für deine Ängste und Sorgen.

Am Kreuz, bei Jesus kannst du die alle los werden.

Quäle dich nicht länger selbst damit rum, sondern gib einfach ab.

Ich wünsch es dir so, so sehr.

AMEN.



Stefan Markus