MogoPredigt Pappendorf 2024

Bibel-Text: Apg. 8, 26-39

Thema: – Philippus und der äthiopische Schatzmeister

26 Zu Philippus aber sagte ein Engel des Herrn: »Geh nach Süden auf der einsamen Straße, die von Jerusalem nach Gaza führt.«

27 Philippus ging und begegnete auf dem Weg dem Schatzmeister Äthiopiens, einem Eunuchen der äthiopischen Königin, der großen Einfluss hatte. Er war nach Jerusalem gekommen, um dort anzubeten,

28 und befand sich nun auf dem Heimweg. Er saß in seinem Wagen und las im Buch des Propheten Jesaja.

29 Der Heilige Geist sagte zu Philippus: »Lauf hinüber und geh neben dem Wagen her.«

30 Da lief Philippus hin und hörte, wie der Mann aus dem Propheten Jesaja las. Er fragte ihn: »Verstehst du auch, was du da liest?«

31 Der Mann erwiderte: »Wie soll ich es verstehen, wenn es mir niemand erklärt?« Und er bat Philippus, einzusteigen und sich neben ihn zu setzen.

32 Er hatte gerade folgende Schriftstelle gelesen: »Er wurde wie ein Schaf zum Schlachten geführt. Und wie ein Lamm vor dem Scherer verstummt, so machte er den Mund nicht auf.

33 Er wurde gedemütigt und erfuhr kein gerechtes Urteil. Wer kann von seinen Nachkommen sprechen? Denn sein Leben wurde von der Erde fortgenommen.«

34 Der Hofbeamte fragte Philippus: »Von wem spricht der Prophet? Von sich selbst oder von jemand anderem?«

35 Da begann Philippus bei dieser Schriftstelle und erklärte ihm die gute Botschaft von Jesus.

36-37 Unterwegs kamen sie an einem Gewässer vorbei, und der Hofbeamte meinte: »Sieh, da ist Wasser! Kann ich mich nicht hier taufen lassen?«

38 Er ließ den Wagen anhalten. Sie stiegen in das Wasser, und Philippus taufte ihn.

39 Als sie wieder aus dem Wasser herauskamen, nahm der Geist Gottes Philippus
fort und der Hofbeamte sah ihn nicht mehr. Aber er setzte seine Reise voller Freude fort.

40 Philippus fand sich in der Stadt Aschdod wieder. Er verkündete die Botschaft Gottes dort und in jeder Stadt auf dem Weg, bis er nach Cäsarea kam.

– Das erscheint ja als eine unglaubliche Geschichte.

– Was wissen wir von Philippus?

– Er war ein Jünger, ein Schüler, ein Nachfolger von Jesus.
– Philippus war von Anfang an begeistert und verstand, dass er das nicht für sich behalten darf. So bringt er nach seiner eigenen Berufung, Begegnung mit Jesus, einen weiteren Mann mit Namen Nathanael zu Jesus.
– Er war Missionar, ohne dass es selbst es wusste und ohne dass man den Begriff damals schon kannte.

– Jesus stellt ihn einmal auf die Probe. Doch Philippus merkt das noch nicht einmal, jedenfalls kann er sich ein Wunder nicht vorstellen, denn es hatten sich tausende angesammelt die Jesus hören wollten.

– Mc Donald war weit weg, der Dönerstand hatte gerade zugemacht und die Römer entwickelten gerade die Pizza, die war aber noch nicht einsatzbereit.
– Wie also die Leute satt machen? Ein Junge hat 5 Brote und 2 Fische dabei. Sozusagen der Vorgänger von Fish and Chips. Englisches Fastfood.
– Jesus schickt seine Jünger los. Sie sollen die 5 Brote und die 2 Fische verteilen. Die machen sicher lange Gesichter, gehen aber los.
– Und, tatsächlich das Brot im Korb wird nicht alle, die Fische ebenfalls nicht. Am Ende sind alle satt und 12 Körbe mit Resten bleiben. Jeder hatte mehr bekommen als er essen konnte.

– Einige Griechen wenden sich später an Philipus. Sie sprechen ihn wegen seines griechischen Namens an. Damals sagte der Name noch etwas über die Herkunft aus. Das ist in manchen Ländern noch immer so.
– Philipus bringt die ersten Ausländer zu Jesus.

– Philipus ist ein Landei, schwer von Begriff oder ist er nur ehrlich?
– Während einer Predigt von Jesus fragt Philippus nach. Kein anderer meldet sich, obwohl die Rede wirklich nicht leicht zu verstehen ist (Joh. 14, 7-11, Jesus erzählt von Gott dem Vater und Philippus bittet ihn: „Machs nicht so kompliziert, zeige uns den /deinen/ Vater und es genügt uns.“). Jesus spricht davon, dass er der Weg und die Wahrheit sei und niemand zum Vater käme, außer durch ihn. Wie soll man sich das vorstellen? Versteht man es wortwörtlich bereitet das schon mal Schwierigkeiten. Ich kann, wir können Philippus vielleicht gut verstehen. Jedenfalls geht es mir auch so, dass ich nicht alles sofort beim ersten Hören oder Lesen verstehe. Vielleicht liegt es daran, dass ich auch nur ein Landei bin?
– Jedenfalls traut sich Philippus nachzufragen. Egal was seine Kumpels denken.     – Kennst du das?

– Ich schon. Bei manch einer Tagung sitzen lauter kluge Leute im Raum. Ich frag mich, warum hab denn ich eigentlich die Einladung bekommen? – Ich passe gar nicht hierher?

– Ein noch Klügerer hält einen Vortrag. Ich versteh nur Bahnhof, trau mich aber nicht, weil ich denke, was sollen all die anderen von mir denken, wenn ich jetzt sage, dass ich das nicht verstehe.
– In den Pausengesprächen merke ich, dass die anderen anscheinend auch alle Landeier sind. Sie haben auch nichts verstanden – aber es war ein wirklich toller Vortrag.

– Dieser Philippus soll nun nach Gaza gehen. Der Weg ist einsam. Bei Luther steht dort „öde“.

– Na Super! Es gibt Aufträge nach die man sich ausstreckt. Der gehört nicht dazu.
– Aber das macht den Unterschied zwischen einen Jünger und einem Mitläufer.
– Der Mitläufer ist so lange dabei wie alles schön ist, es keine Probleme gibt.
– Der Jünger geht auch einen Weg der öde ist. Das muss nicht bedeuten, dass Philippus, dass ein Jünger, mit freudigem Gesicht an eine Aufgabe geht, von der er im Normalfall die Finger gelassen hätte.
– Jünger sind keine Überflieger, sondern nur Nachfolger.
– Bist du Mitläufer oder Jünger?

– Philippus macht sich auf den Weg. Er ist gerade in Gedanken versunken, was er denn auf diesen Schei…-weg soll. Hier ist ja eh nichts los. Als ihm der Finanzminister über den Weg rollt. Lindner mit seinem Porsche, vor rund 1940 Jahren.

– Der einflussreiche Schatzmeister, war in Jerusalem, um im Tempel zu beten.
– Keine Ahnung, was du schon alles aus der Bibel weißt, aber vielleicht ist dir das nicht fremd, dass eigentlich nur Juden im Tempel anbeten durften.
– Wieso also dieser Mann?

– Es kann sein, dass der Grund schon sehr lange zurückliegt. Salomo, der 3. jüdische König, war ein Charmeur vor dem Herrn.
– Männer, wir hätten vermutlich alle unsere Frauen festhalten müssen.
– Nun, dieser Salomo hat ein Techtel- Mechtel mit der Königin von Saba usw.
– In Folge des ganzen Gemechtels und Getechtels gab es seit dem auch Juden in Afrika.

– Der mächtige Mann sitzt in seiner Staatskarosse und liest.
– Er liest aber nicht irgendeinen Schinken, sondern er hat sich ein teures Souvenir gekauft. Eine handgeschriebene Rolle mit dem Buch Jesaja. Ein Buch aus unserer heutigen Bibel.

– Der Heilige Geist, Gott selbst gibt Philippus den Auftrag: Geh neben den Wagen her. Im griechischen Text steht dort ein Wort, das hat mit kleben zu tun. Wie eine Klette, soll Philippus an diesem Wagen hängen.

– Mancher hat vielleicht auch schon mal einen Kumpel zum Mogo eingeladen. Noch nie ist er mitgekommen. Alles umsonst? Sinnlos?
– Nein, manchmal braucht es den langen Atem. Dran bleiben, wie eine Klette. Nicht nerven, aber deutlich machen, „du bist mir etwas wert“.

– Philipus hört hin und dann…
– Nur ein Landei wie Philippus kann ganz unbekümmert fragen, ob er, der Schatzmeister auch versteht, was er liest. „Oh nein!“ denkst du jetzt, „wie kann man nur so etwas fragen?“

– Doch wenn der Moment der richtige ist, wenn einen Gott selbst schickt, dann kann man Dinge tun, wo alle anderen nur sagen würden: „Oh nein!“

– Die Antwort ist ehrlich. Kein Politiker Chinesisch, kein Reden um den heißen Brei, sondern einfach mal ehrlich. Man sieht – das geht also auch.

– Die Antwort übrigens, hieß: Ich versteh es nicht, wie soll ich das verstehen, wenn es mir niemand erklärt.
– Und er bittet den Philippus einzusteigen.

– Nun nur mal so, ein paar Wortfetzen aus der Bibelstelle:
– Schaf das zum Schlachten geführt wird,
– Wie ein Lamm das vor dem Scherer verstummt
– machte er den Mund nicht auf
– Er wurde gedemütigt, ungerechtes Urteil,
– sein Leben von der Erde weggenommen.

–  Aus der Sicht des Philippus ist alles klar. Doch der Minister fragt: „Von wem redet der Prophet so etwas? Von sich selbst oder einen anderen?“

– Und Philippus fängt an dem Minister von Jesus zu erzählen.

– Wann hast du das letzte Mal jemanden etwas von Jesus erzählt?
– Wie es gehen kann, kann man bei Philippus sehen.
– Er beginnt einfach dort, wo der Mann gerade mit seinen Gedanken ist.
– Jemanden mit den Gedanken abholen, würden wir vielleicht sagen.

– Das Ergebnis des Gesprächs ist verblüffend. Der Minister will sich taufen lassen.

– Die erst beste größere Pfütze reicht ihm. Das Gespräch mit Philippus hat in ihm Glauben geweckt.
– Er will auch nicht länger warten. Er scheint ein Mann der Tat zu sein.

– Manch einer aus unserer verfassten Landeskirche kann sich nur wundern, dass schon nach diesem einem glaubensweckenden Gespräch getauft wird und nicht erst nach einem halben Jahr Taufunterricht, in dem zumeist der Glaube schon wieder in sich zusammenfällt, weil es nur wenig Nahrung gibt.

– Manchmal frag ich mich, ob wir wirklich so fromm sind, wie wir tun oder ob wir nicht manchmal wie die Pharisäer sind, und Gebote und Ordnungen erlassen haben, weil wir denken, dass das schließlich nicht so einfach sei.

– Dabei unterschätzen wir Gott.

– Dabei ist es einfach. Gott, Jesus hat den Auftrag an seine Jünger gegeben. An Fischer, Zöllner, Bauern und nicht an Theologen, nicht an die geistliche Elite der Pharisäer…

Es wäre Zeit kirchliche Gesetzte und Verordnungen daraufhin zu prüfen, ob sie mit der Bibel in Einklang stehen. Ich vermute, da würde manche Verordnung den Weg in den Papierkorb antreten.

– Der Minister lässt den Wagen halten, die beiden steigen aus und ins Wasser ein und Philippus tauft den Minister.

– Als der die Badehose aus- und sein Gewand wieder anzieht. Ist Philippus mit einem Male weg.
– Der Geist Gottes nahm ihn fort. Unglaublich. Keine Ahnung wie das geht, aber Gott kann.

– Wichtiger, ist für mich, dass der Minister voller Freude seine Reise fortsetzte.
– Hier ist passiert, wovon wir in vielen Predigten reden.
– Gott sucht uns Menschen (1000 mögliche Arten)
– Wir lassen uns anreden (Schriftrolle)
– Wie lernen und verstehen, um was es eigentlich geht (Nachfragen)
– Ein Mensch will ab sofort anders leben, einen anderen Bezugspunkt haben (Wunsch nach der Taufe)
– Er lässt sich taufen, als einen Schritt der eigenen Vergewisserung (Er wird durch die Taufe ein Kind Gottes. Gott adoptiert)
– Voller Freude zieht er seinen Weg (ein geretteter Mensch)

– Es geht tatsächlich nicht um mehr, aber auch nicht um weniger. Ein Kind Gottes sein, heißt gerettet sein.
– Ich freue mich, dass hier schon einige Kinder Gottes sitzen.
– Wenn du selbst sagen musst, dass du es noch nicht bist, dann nimm dir den Minister als Beispiel. Mach es wie er.

– Wenn du eher wie Philippus bist, dann lass dich von ihm anstecken. Im Vers 40 lesen wir:
40 Philippus fand sich in der Stadt Aschdod wieder. Er verkündete die Botschaft Gottes dort und in jeder Stadt auf dem Weg, bis er nach Cäsarea kam.

– Viele Menschen wissen nicht, dass es Gott gibt.
– Viele wissen nicht, dass Gott sie sucht.
– Viele Christen wissen, dass es Gott gibt.
– Viele Christen wissen, dass Gott die Menschen sucht.
– Viele Christen hebt das schon lange nicht mehr an.

– Was wäre das für eine Meldung, wenn morgen in der Zeitung stünde: „Einige Christen gingen von Pappendorf anders nach Hause, als sie hergekommen sind. Sie verkündigten die Botschaft Gottes dort und in jeder Stadt auf dem Weg, bis sie nach Cäsarea, ähhh  – bis sie nach Hause kamen.

– AMEN!

(Roberto Jahn)

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