Christliche Motorradfahrer Sachsen e.V.

Der Verein

Der CMS hat seine Wurzeln im ehrenamtlichen Engagement einzelner Vereinsmitglieder. Schon von früher Jugend auf waren sie motorsportbegeistert. Nach der Wende begannen sie erste Bikergottesdienste und Bikerreisen anzubieten. Weiterlesen...

Termine des CMS

So, 01. Okt. 14:00 Uhr
MoGo Geringswalde
So, 29. Okt. 11:30 Uhr
MoGo Dittelsdorf Kirche Dittelsdorf
So, 12. Nov. 15:00 Uhr
WinterMoGo Ehrenfriedersdorf (CMS) --> Mehr Infos – Hier klicken!


Was sollte bei einem Tourentipp beachtet werden?

1. Der Tippgeber, sollte die Tour bereits gefahren sein, denn sonst redet er wie der Blinde von der Farbe.

2. Dem Tippgeber sollte die Tour gefallen haben, denn eine langweilige oder grausame Tour empfiehlt man ja nicht weiter (außer vielleicht jemandem, den man nicht sonderlich gut leiden kann).

Beide Punkte kann ich bejahen. Die hier vorgestellte Route war im letzten Jahr (2017) eine der CMS-Touren, die wir unter anderem in der Bikerpost ausgeschrieben haben. Somit wird die nun folgende Tourenempfehlung gleichzeitig auch eine Art Tourenbericht.

Zusätzlich muss ich gestehen, dass Irland mein liebstes Ausland ist. Ich war jetzt zum dritten und sicher nicht zum letzten Mal Auf der grünen Insel. Somit könnte es sein, dass zwischen den nun folgenden Zeilen meine eigene Leidenschaft für das Land und und die Leute Irland mitschwingt.

Das aus meiner Sicht größte Problem an Irland ist, dass es von Deutschland aus gesehen doch ein Stückchen entfernt liegt. Allerdings ist es nicht aus der Welt. Wir haben uns dafür entschieden, diesmal mit den eigenen Maschinen die Insel zu erkunden. Wir trafen uns am 08.06.2017 in Rotterdam am Hafen und setzten von dort aus über Nacht nach Hull in Großbritannien über. Am nächsten Tag ging es ca. 350 km quer durch England und Wales nach Holyhead, von wo aus wir am Nachmittag erneut auf eine Fähre begaben, die uns nach Dublin brachte. Die Fahrt mit dem Motorrad durch Dublin ist keine Freude. Aber das liegt eher daran, dass die Fahrt durch eine große Stadt nirgends angenehm ist: Ampeln, Baustellen und viel Verkehr. Doch sobald wir uns aus der Hauptstadt Irlands heraus gekämpft hatten, konnte unsere Reise einmal gegen den Uhrzeigersinn rund um die grüne Insel beginnen.

Unser ersten richtiger Tourentag führte uns von Dublin aus nach Norden – um genau zu sein nach Nordirland. An der Grenze von Irland zum Vereinigten Königreich, zu dem Nordirland gehört, fanden wir Hinweise, dass noch nicht wirklich klar ist, was nach dem Brexit mit diesem Landesübergang wird. Wir konnten ohne Kontrollen darüber fahren. Hoffentlich bleibt das noch lange so. An diesem ersten Tagen fuhren wir ein Stück an der Nordostküste entlang. Ich mag Küstenstraßen, da sie sich meist direkt an der Uferlinie entlang winden. Hier kam noch eine große Pflanzenvielfalt hinzu, die von Flechten und Moosen, über Sträucher und Hecken, bis hin zu Bäumen und sogar Palmen erstreckte. So viele unterschiedliche Schattierungen von grün findet man sonst nirgends. Das liegt vor allem an dem milden Klima Irlands, dass im Winter kaum Frost hat und im Sommer nie zu heiß und trocken wird. Ganz im Norden von Nordirland finden sich zwei Besonderheiten, die man sich nicht entgehen lassen darf, wenn man in dieser Gegend unterwegs ist.

Zum einen ist das ein kleiner Hafen in Ballintoy. Er ist nur über ein schmale, eng verschlungene Straße zu erreichen. Man fühlt sich wie in eine andere Welt versetzt. Möglicherweise ist das auch der Grund, weshalb dieser Hafen z.B. als eine Kulisse für die Fernsehserie „Game of Thrones“ diente.

Kaum 12 km weiter kommt der nächste Höhepunkt: der Giant‘s Causeway – ein Stück Küste, dass aus etwa 40.000 gleichmäßig geformten Basaltsäulen besteht. Ein Anblick, den man nicht so schnell vergisst.

Am nächsten Highlight mussten wir leider unbeachtet links liegen lassen: die Bushmills-Destillerie. Sie lag zwar direkt auf unserem Weg, allerdings hatten wir keine Zeit mehr. Unser Hotel in Caleraine wartete bereits auf uns. Es lohnt sich also, für diese Strecke mehr Zeit einzuplanen als den einzelnen Tag, den ich dafür veranschlagt hatte.

Der nächste Tag führte uns wieder aus Nordirland heraus, nach Ballybofey. An diesem Tag erfuhren wir das Land von seiner feuchten Seiten – es war kühl und regnerisch. Trotzdem ließen wir es uns nicht nehmen, im Atlantik baden zu gehen, einige Ruinen zu besichtigen und in den Regenpausen den einen oder anderen Ausblick zu genießen.

Dem Wetter geschuldet, trafen wir schon am frühen Nachmittag in unserem Hotel ein.

Das gab Zeit zur Entspannung. Einige nutzen die Zeit um durch den Ort zu spazieren, alte Gemäuer zu besichtigen oder auch einem original Irish Pub einen Besuch abzustatten.

Von Ballybofey aus fuhren wir Tags darauf an die Westküste der Insel und machten zuerst halt an den höchsten Klippen Irlands: Slieve League. Allerdings hatten wir nur relativ kurz Freude an diesem beeindruckenden Ausblick, da sich dann die Wolken zu zogen – nicht über uns, sondern um uns herum. Es regnete irgendwie von allen Seiten gleichzeitig. Sogar von unten, da der Wind einiges an Feuchtigkeit die Klippen hinauftrieb.

Wir fuhren weiter, jetzt an der Westküste in Richtung Süden. An dieser zerklüfteten Seite Irlands führt einer der längsten ausgewiesenen Küstenstraßen der Welt: der Wild Atlantic Way. Wenn man diesen komplett fahren würde, wären das über 2600 km (weitere Informationen unter: www.wild-atlantic-way.de). Das haben wir nicht getan, und doch haben wir an den nächsten 5 Tagen viele Kilometer auf dieser spektakulären Straße zurückgelegt. Unsere Zwischenstationen waren Ballina, Oranmore (bei Galway), Tralee und Skibbereen. Wir kamen durch sehr unterschiedliche Landschaften: Achill Island, die zu 87 % von Torfmooren bedeckt ist und auf der scheinbar so viele Schafe wie Menschen leben; Connemara, das im Norden eine Bergregion und im Süden ein Seen- und Heidegebiet beinhaltet; The Burren (auf deutsch übersetzt bedeutet das so viel wie „steiniger Ort“), das über und über mit Kalksteinen bedeckt ist; die Cliffs of Moher, die Klippen die auf keine Präsentation von Irland fehlen dürfen; und last, but not least: drei der fünf Halbinseln im Südwesten – Dingle, Kerry und Beara, die mit einer Landschaftsvielfalt aufwarten, dass nach jedem durchfahren das Gefühl bestehen bleibt, noch irgendetwas besonderes übersehen zu haben. Ein geflügeltes Wort dass mir während der Tour immer wieder zu Ohren kam: „Wir hatten zu wenig Zeit!“.

Nachdem wir entlang der Westküste unseren Tank mit Landschaftseindrücken mehr als gefüllt hatten, standen die nächsten drei Tage eher im Zeichen der Kultur. Auf unserem Weg nach Carlow nahmen wir sowohl die Jameson Destillerie als auch die Burg „Rock of Cashel“ in Augenschein. Von Carlow aus besuchten wir mit der „Smithwicks Brewery“ die älteste Brauerei Irlands in Kilkenny. Auf unserer letzten Etappe zurück nach Dublin fuhren wir direkt durch die Wicklow Mountains, einem heidebedeckten Gebirgszug. Hier hielten wir noch in Glendalough, einer der ältesten und berühmtesten Klostersiedlungen Irlands.

Es kommt einem wie ein Schock vor, wenn man aus den weiten grünen Landschaften zurück in der Großstadt Dublin ankommt. Es ist ein bisschen als würde man aus einem Traum erwachen und rüde in die Realität zurückgezogen.

Unser Rückweg läuft so wie wir hergekommen sind: Fähre – England – Fähre – Rotterdam – Heimweg.

Wenn ich mir den Tourentipp noch einmal durchlese, merke ich, dass es doch nur ein müder Abklatsch des Erlebten ist. Viele Einzelheiten fehlen. Mancher Charme lässt sich nicht beschreiben, sondern muss erlebt werden.

Wenn ich für mich zusammenfassen müsste, was mich an Irland reizt, dann wären das folgende Punkte: abwechslungsreiche Landschaften, herrliche alte Gemäuer, liebenswerte und sympathische Menschen, Weite und Frische.

Ich wünsche euch allzeit eine gesegnete Fahrt.

Simon Leistner
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Irland2018 Hafen Ballintoy
Irland2018 Giants Causeway
Irland2018 Blick über NorirlandIrland2018 Kirche BallybofeyIrland2018 Slieve LeagueIrland2018 Wild atlantic wayIrland2018 Achill IslandIrland2018 ConnemaraIrland2018 Kylemore AbbeyIrland2018 BearaIrland2018 JamesonIrland2018 Rock of CashelIrland2018 Glendalough